Bericht vom leicht feuchten 3. Training

Regen in Kleindöttingen – wieder einmal wahrlich keinen Siegerpreis für SwissMeteo in Sachen Wetterprognosen, aber diesmal trotzdem mit Happyend. Für einmal ein persönlicher Bericht von mir, Tina.

Am Freitagnachmittag bereitete Philipp die Bahn vor. Anders als bei uns zuhause in Leutwil hatte es in Kleindöttingen während der Woche mehrmals kräftig geregnet. Die Bahn war aber gut und, da der Wetterbericht eine trockene Nacht voraussagte, waren wir verhalten optimistisch. Und siehe da – Freitag auf Samstag war eine wunderbare Nacht bei uns in Leutwil: trocken, warm, angenehm. Ich war um 4 Uhr kurz draussen: ein Himmel voller Sterne. Check SwissMeteo: Prognose Kleindöttingen: eine klare Nacht, leichter Nieselregen und wahrscheinlich etwas Nieseldingsdongs am Samstagnachmittag, aber nichts Tragisches. Kein Grund zur Unruhe, ich schlief gut.

Am Samstagmorgen schien bei uns die Sonne und wohlgemut fuhr ich via Aarau – unser Zeitmesser Daniel Blank musste auch noch mit – nach Kleindöttingen. Hmm… im Ostaargau nieselte es leicht.

Schlimmer: es hatte in der Nacht kräftig geregnet. Sehr kräftig, wenn man den Erzählungen der Leute, die in ihren Wohnwagen übernachtet hatten, glauben konnte. Check SwissMeteo: Regen. Regen. Regen. [Wo der plötzlich herkam?]

Wir schrieben ein, 60 Läufe, bei Nieselregen – Philipp zog die Bahn ab. Tief, aber OK. Nicht optimal, aber stabil, nicht rutschig und Wetter ist Wetter. Der Boden direkt vor der 280m Box war bereits eher tief, also wollte Philipp kein Risiko eingehen und alle Starts erfolgten ab der 480m Box, wo der Boden gut und der Start sicher war.

Maschine auf die Schienen – Testlauf ohne Hund. Error: Der Hasenabwurf reagierte nicht auf die Fernsteuerung. 5 Personen standen im Dauernieseltropftropf um die Maschine. Nach 10 Minuten intensiven Testen der Entscheid: fahren ohne Abwurf.

Beim nächsten Testlauf ohne Hund: Error: der Rückwärtsgang bockt. Wiederum 10 Minuten mit 5 Personen im Dauernieseltropftropf um die Maschine und 10 Personen mit Hunden vor der 480m Boxe. Die Fernsteuerung spukte, aber der Rückwärtsgang ist schliesslich nicht obligatorisch. Nochmals ein Testlauf ohne Hund: OK.

Zu Beginn zwei Lizenzen – die erste, ein Windspiel, klappte problemlos. Bei der zweiten, ein Saluki, kam die Maschine in der A-Kurve nicht mehr weg. Philipp musste den Lauf abbrechen, weil die Hunde sonst auf den Hasen aufgelaufen wären. Zum Glück nahmen die Besitzer es fair und gelassen auf.

Philipp entschied zum Wechsel der Maschine, nicht wegen der Maschine selbst, sondern wegen der unerklärlich bockigen Fernsteuerung.

Die Benzin-Maschine wurde herausgeholt, die Schienen abmontiert [ich weiss jetzt: oben links: 19ner Schlüssel, alle anderen Verschraubungen: 17ner Schlüssel…], die Maschinen getauscht. Inzwischen hatte sich der Dauernieseltropftropf in einen Dauernieselschauer verwandelt. Eine gute Viertelstunde verging, 15 Personen, mit und ohne Hunde, standen im Regen, wurden nass und schauten der Pfützenbildung auf der Bahn zu.  

Die Maschine war getauscht, die Schienen befestigt, die Maschine gestartet: eine neue Testrunde ohne Hunde: Error: das Rad musste angedrückt werden – das dauert nochmals 5 Minuten, ist eine Fummelei an Schrauben und zur Freude aller schüttete es kurzzeitig tiefenintensiv.

Bei weiterhin hochmotiviertem Nieselregen starteten wir mit der Benziner-Maschine und einer guten halben Stunde Verspätung. Der erste Lauf war zwei Greyhounds, die sehr gut liefen. Die weiteren Läufe folgten – leider ging währenddessen der Starknieselschauer in einen muskulösen Arnold-Schwarzenegger-Regen über – zum Glück ist Ausdauer keine Stärke von Noldi und der Regen liess nach kurzer Zeit wieder nach.

Etliche Besitzer zogen ihre Hunde während dieser Regenphase zurück (Tageskartenkäufer, die zurückgezogen haben und noch keine Gutschrift erhalten haben: bitte melden, ihr erhaltet eine Tageskarte als Gutschein). Zu diesem Zeitpunkt rieten wir den Besitzern von Greys und Magyar Agars ab, ihre Hunde laufen zu lassen, da die Bahn zwar stabil blieb, aber sehr tief war und ein Training kein Risiko wert ist. Alle anderen Hunde liefen ihre Läufe und auch der Lizenzlauf der Salukis funktionierte im zweiten Anlauf perfekt. Ebenso meisterte die Barsoi Hündin Mirka ihren Einzellauf souverän.

Wir hatten zwischendurch Flashbacks an die katastrophale KSM letztes Jahr – aber, anders als letzten Oktober, der Blick auf den Regenradar um 10:45 Uhr gab Hoffnung: die Regenfront würde vorbeiziehen, es würde eine trockene Phase geben ab 11:00 Uhr, dann nochmals eine kurze Störung und danach eine längere trockene Phase bis zirka 15:30 Uhr.

Hatte Petrus doch noch ein Einsehen? Ja, hatte er. [wurde auch Zeit! ENDLICH!]

Ab 11:00 Uhr konnten wir die ersten Läufe bei wechselndem Wetter von Nieselregen bis zu fast Sonnenschein durchziehen. Nach einer letzten kurzen Nieselepisode kurz vor 12:00 Uhr ergab sich der Regen und wich lockerer Bewölkung und leichtem Wind.

Kurz nach 12:00 Uhr machten wir Mittagspause – die feinen Fischknusperli und Pommes Frites von Susi und ihrem Team hoben meine Laune signifikant.

Philipp begann um 13:00 Uhr, diesmal bei Sonnenschein(!), die Bahn zu präparieren. Um 13:30 Uhr starteten wir mit den zweiten Läufen – und schau da: das Regentraining verwandelte sich in ein Frühlingstraining: die Bahn war gut und hatte sich in der kurzen Regenpause wunderbar abgetrocknet, die Technik war nun willig und das Wetter freundlich.

Kurz nach Ende des Trainings um 15:15 Uhr war es dann vorbei mit dem Goodwill von Petrus und prompt begann der Abendregen seine Schicht.

Aber der regenlose, warme, frühlingshafte Nachmittag machte alles vom Vormittag wett – alle Hunde, inklusive zwei Greyhounds, liefen ihre Runden am Nachmittag mit Freude und Begeisterung, inklusive meinem zehnjährigen Whippet Sprinter, Muddy.

Das Training heute hat echt Nerven gebraucht, seitens der Besitzer wie auch der Funktionäre (danke Leo, Irena, Eugen, Neele, Felix, Daniel!), aber es hat sich gelohnt – wir wissen jetzt, dass die Bahn den Regen besser aushält als noch letztes Jahr und wir konnten alle gestarteten Hunde gut ziehen.

Es ist absolut verständlich, dass etliche Besitzer beschlossen, nach Hause zu gehen als es am Vormittag wirklich stark regnete [ich selber hätte definitiv zu Euch gehört, hätte ich die Wahl gehabt] und es war sehr vernünftig, dass die Besitzer der Greyhounds und Magyar Agars ihre Hunde nicht bei strömendem Regen laufen liessen am Vormittag [unsere Greys, wären sie noch jung genug dazu, wären heute Vormittag auch nicht gelaufen].

Und es ist grossartig, dass es diejenigen von Euch gibt, die geblieben sind und am Nachmittag mit einem wirklich tollen Training belohnt wurden!

Wir gratulieren Adelchi falco de argento (PLI Standard grösse) und Jahwar Sharaf-al-Bait (Saluki) zur bestandenen Lizenz. Ebenso gratulieren wir Kuskaya’s No Angel «Mirka» (Barsoi) zum bestandenen Einzellauf. Leider haben wir aktuell nur ein Foto von falco de argento – mit auf dem Bild ist «Brösmeli» und ihren Besitzern.

Links: Brösmeli | Rechts Adelchi falco de argento, die heute ihre Renn- (und Coursing-)Lizenz mit Bravour bestanden hat und ihre jeweiligen stolzen Besitzer.

Danke. Philipp und ich wünschen Euch allen einen schönen Sonntag.

Tina und Philipp